Erinnern wir uns an die Tatsache, dafl die Rumcinen an vielen Kriegen gegen Osterreich teilgenommen, daB sie aber niemals gegen das osterreichische Volk Krieg gefiihrt haben.
Und so kommen wir zur năchsten Ebene, die als Folge der Politik entsteht: das Krăfteverhaltnis. Das Habsburgerreich, aus dessen "Kopf" Osterreich entstehen wird - ahnlich wie Athene aus dem Kopf des Zeus entstanden sein solite war es das einzige unter den angrenzenden Reichen, welches im Laufe von einigen Jahrhunderten einen GroBteil der von Rumanen bewohnten Gebiete direkt verwaltet hat und dem es gelungen war, von einem auf den anderen Moment die gesamte Flăche militărisch zu besetzen. Es ist also ein Verhaltnis zwischen Kolonie und Kolonialmacht, zwischen Herrscher und Unterge-benen, zwischen demjenigen, der kann und demjenigen, der will, zwischen demjenigen, der entscheidet und demjenigen, der akzeptieren muB. Und hier zeichnen sich einige Momente groBer menschlicher Spannung und Inbrunst ab, wie es bei-spielsweise die Tragodie des Bauernaulstands von 1784 ist, wie auch die zeitgleiche personliche Tragodie eines Kaisers, der "aufgeklart" sein wollte (Joseph II.) und der die Grenzen seiner Macht am eigenen Leib erleben muBte. Unter einer langen Reihe ăhnlicher Ereignisse sei an dieser Stelle auch noch an die Geschichte - kompliziert wie ein Thriller - des Aufstands von 1848 in Siebenbiirgen und an die Geschichte der Memoran-disten erinnert, die ein fast hollywoodartiges Happy-end fand, die aber, wie viele im letzten Augenblick gegliickte Losungen, auch viel Bitterkeit in sich barg.
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